TSV Goldberg – FSV Leezen
|Mittwoch. Bergfest. Und am wichtigsten: 4 Tage nach der Blamage in Goldberg sind schon vergangen. Bald spricht niemand mehr von dieser Partie… Hoffentlich! Doch immer der Reihe nach…
Eine Woche vor dem Nachholspiel gegen Goldberg war es uns möglich ein Testspiel gegen den Brüeler SV (Kreisoberliga SN-NWM) zu absolvieren. Trotz der Tatsache, dass es nach einer gefühlten Ewigkeit das erste Spiel auf „Rasen“ – wenn auch nur Kunstrasen – war, gab es doch eine anständige Partie zu sehen, die etwas unglücklich „nur“ mit einem 3:3 endete, nachdem man viele Chancen ausgelassen hat und sich in der Defensive ein wenig deformiert präsentierte. Trotz des Unentschiedens und der mauen Torausbeute gab dieses Spiel Anlass dazu, optimistisch in das Nachholspiel gegen Goldberg eine Woche später zu gehen. Ich persönlich war so guter Dinge, dass alles andere als ein Sieg nicht in meiner Vorstellungskraft lag.
Mit einem ausreichend großen Kader machten wir uns am Samstag auf den Weg zum Auswärtsspiel. Goldberg ist uns bekannt aus dem Pokalfinale im letzten Spieljahr, welches wir knapp mit 1:2 verloren. Auf Goldberger Seite standen aber nur noch vier der Finalspieler im Aufgebot, weshalb man nicht von einer für uns bekannten Mannschaft mehr reden konnte. Egal. Das Ziel war klar. 3 Punkte für´s Team und Holger, der seinen XX. Geburtstag feierte. Ein Geburtstagsgeschenk sollte es also werden. Blöd nur, dass auch auf Goldberger Seite Geburtstag gefeiert wurde. Zwangsläufig musste also eine Nase Richtung Boden ausgerichtet nach Hause gehen. Wir wissen, wem diese gehörte.
Kommen wir zu den Stichpunkten, die per SMS auf meinem iPhone gelandet sind:
Mit neuer Taktik ging der FSV in diese Partie. Man kann zumindest von der Aufstellung ausgehend von totaler Offensive sprechen. Vier offensive Spieler sollten für Tore sorgen. Toller Reim, weniger tolle Umsetzung. Über die Außen sollte viel Druck auf die gegnerische Defensive gemacht werden, was in den 90 Minuten jedoch nur 10-15 Minuten gelang. Nicht ausreichend also um eine Partie zu gewinnen. Die restliche Spielzeit gelang es unseren Mannen nicht wirklich am Spiel teilzuhaben. Goldberg war gefühlt einen Mann mehr auf dem Platz und immer dort in Überzahl, wo sich der Ball gerade befand. Was mathematisch eigentlich nicht möglich war, gelang dem TSV durch die enorme Laufbereitschaft, die der FSV noch nicht im Stande war aufzubringen. Hinzu kam, dass man zu weit weg von den Gegnern stand. Das Resultat war der frühe Führungstreffer für die Gastgeber. Der erste Schock. Die zweite Schrecksekunde sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nachdem unser Torhüter nach einem Zusammenprall mit dem Führenden der Torschützenliste auf dem Boden liegen blieb und die Bewegung sichtlich schwer fiel, musste gewechselt werden. Torwart raus bedeutet bei uns: Feldspieler respektive Felix Hiller ins Tor und damit eine Umstellung im Mittelfeld. Diese führte zu weitere Verunsicherung und dem 2:0 für Goldberg. Erst vor der Halbzeit investierte der FSV mal etwas mehr und war dem Anschlusstreffer nah. Besonders knapp war es, als Rene Berg einen Schuss an den Pfosten setzte. „Hast du kein Glück kommt auch noch Pech dazu“. So ist das halt.
Halbzeit – Goldberg 2:0 Leezen.
Nach der Halbzeit dann das alte Bild. Goldberg, mittlerweile schon mit 15 Mann auf dem Platz (natürlich nur gefühlt) machte das Spiel und ließ uns kaum eine Chance zum Torerfolg. Stattdessen ließen wir Goldberg in der Offensive weiter gewähren und ermöglichten so den Gastgebern zwei weitere Tore. Erst in Folge dessen konnte der FSV auch mal wieder gefährlich vor dem TSV-Keeper auftauchen, scheiterte aber in einer 1:1 Situation am Schlussmann. Zwischenzeitlich gab es weitere Verletzte. Philipp Iwanow musste nach Foulspiel das Spiel mit dickem Knöchel beenden. Denny Leppin konnte das Spiel ebenfalls nicht vollständig bestreiten und schied verletzungsbedingt aus. Auch Kai Pautlitz – erstmals für den FSV aktiv – musste mit Leistenproblemen das Spiel beenden. Die Anzahl der Verletzungen hatte zur Folge, dass der FSV ab Mitte der zweiten Hälfte nur noch in Unterzahl spielte, da die Anzahl der möglichen Wechsel bereits erreicht war. Felix Hiller ist es mit zu verdanken, dass es in Unterzahl nur noch einen weiteren Gegentreffer zum 5:0 Endstand gab. Auch Tobias Hiller hatte entscheidenden Anteil daran, dass es am Ende „nur“ fünf Gegentreffer waren, nachdem er so manche 1:3-Situation irgendwie für sich entscheiden konnte. Andre Berg – ebenfalls das erste Mal für den FSV tätig – machte seine Sache gut und konnte zusammen mit Kai Pautlitz im Verhältnis zur gesamtem Teamleistung einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nun der Stichpunkt, der die Mannschaft aufhorchen lassen muss:
Es wurde sich für uns geschämt! Damit ist nicht einmal die Leistung gemeint sondern das Problem, das uns seit Ewigkeiten verfolgt und wie ein Fluch auf uns liegt. Das Untereinander. Das Geschrei innerhalb der eigenen Reihen, das fehlende Wir-Gefühl, das für den Erfolg fundamental wichtig ist und den eigentlichen Spaß in einer Mannschaft bringt. Dieses war nicht vorhanden. Es wurde – außer negativ – nicht miteinander kommuniziert, jede misslungene Szene wurde kommentiert, eine Aufmunterung fand nicht statt. Um dem noch eins drauf zu setzen: Ein peinlicheres Auftreten wäre an diesem Tag kaum möglich gewesen.
Es kann also nur noch besser werden. In Karow müssen wir wieder als Mannschaft und nicht als Diven auftreten. Nur so ist es möglich beim Spitzenreiter für eine Überraschung zu sorgen. Also Kopf hoch, denn mit uns ist der Sieg!