Finale, oho!
|Herrentag mal anders – Statt mit Bollerwagen durch die Gegend zu ziehen, standen sich am gestrigen Donnerstag die SpVg Vellahn und der FSV Leezen gegenüber. Ein Tag, an dem Fußball eigentlich nicht stattfinden sollte, wie sich im Verlaufe der Partie ein wenig herausstellte.
Für unsere Jungs sollte es ein schweres Spiel sein. Grund dafür war ein Gegner, den man überhaupt nicht einschätzen konnte und von dem man auch keinerlei Vergleichswert hatte. Zwar konnte Vellahn im Verlaufe des Pokals gegen Kobrow und Dobbertin gewinnen, doch wissen wir alle, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Anerkennen mussten wir jedoch die Leistung der SpVg im Viertelfinale. Mit einem 5:3 Sieg über den Kreisoberligist TSV Goldberg konnten sie sich enorm Respekt verschaffen und sorgten in ihrem Landkreis für ordentlich Euphorie. Doch auch die Gastgeber hatten möglicherweise Respekt vor unserer Mannschaft. Das liegt natürlich in erste Linie an unseren über einhundert geschossenen Tore im Ligabetrieb und das Besiegen des SV Plate II (3:2), SW Gallin (8:1) und Plauer FC (4:0) in den ersten Pokalrunden.
Die SpVg machte uns das Leben sehr schwer. Schnelle und sichere Kombinationen waren auf Seiten der Leezener recht selten. Vellahn zeigte eine kämpferische Leistung und tauchte besonders in der Anfangsphase immer wieder gefährlich vor dem Leezener Kasten auf. Zweimal Aluminium rettete die Leezener in den ersten Minuten schon vor einem frühen Rückstand. Vellahn gewährte uns nur wenig Freiraum, was sich auf dem ohnehin schon kleinen Platz als Problem erweisen sollte.
Um die unwichtigen Fakten ein wenig abzukürzen sei gesagt, dass es zur Halbzeit 0:0 stand. Kurz nach der Pause erzielte Ehlert für den FSV dann das 0:1 Führungstor, das für den weiteren Spielverlauf sehr wichtig war.
Eigentlich möchte ich zum Spiel auch gar nicht so viel sagen, da viel mehr interessante Dinge außerhalb des Spielfeldes stattfanden. Neben den zahlreichen Zuschauern und der super Stimmung gab es endlich mal eine Szene, die sicher noch kein Spieler von uns so erlebt hat. Ein Flitzer – wie man ihn sonst nur aus dem TV kennt – trat ins Bild, als er eine Runde auf dem Spielfeld drehte. Zwar gehört dies eigentlich nicht zum Fußball, verwundert allerdings am Herrentag nicht. Angetrieben von zahlreichen Blitzknallern sprintete er also von A nach B um sein bestes Stück zu zeigen, das – so berichten böse Zungen aus Melkof – das kleinste „Stück“ in der Region ist. Doch für einen Kasten Bier, Cola und Schnaps war ihm diese Tatsache egal und er bewegte seinen splitterfasernackten Astralkörper überaus geschmeidig über das nasse Grün, zum Gelächter der Zuschauer. Abzusehen war nur, dass der Schiedsrichter – im Übrigen begleitet von zwei Assistenten an den Seitenlinien, was für die SpVg und den FSV neu war – das Spiel folgerichtig für einige Minuten unterbrechen musste. Somit kamen die Ordner zu ihrem Einsatz und mussten widerwillig den Flitzer des Platzes verweisen. Diese Pause kam für die Leezener vielleicht sogar gelegen, da die SpVg kurze Zeit zuvor den Ausgleich erzielte.
Nach Wiederanpfiff der Partie gab es dann die richtige Antwort auf den Ausgleich. Pautlitz konnte den erneuten Führungstreffer für den FSV erzielen und sorgte für Ruhe „auf den Rängen“. Schwer vorstellbar, welch Stimmung gestern gewesen ist, wenn man nicht selbst vor Ort war. Von allen Seiten des Spielfeldes hallte es laute Sprechgesänge. In 20% der Textinhalte wurde für Vellahn gebrüllt und in den restlichen 80% gegen den „Scheiß FSV“ gerufen und gesungen. „Alle Leezener sind Schweine“ halte ich zwar für ein Gerücht, doch für Stimmung sorgten auch diese lallenden Gesänge der angeheiterten Mannschaften aus der Staffel West, die die SpVg unterstützten. Doch als M. Karsten mit einem wahnsinnigen Schuss von der Seitenlinie ins lange Eck das 1:3 für den FSV markierte, waren die Gesänge beendet und das Spiel gelaufen. Leider landeten im Anschluss noch einige Blitzknaller auf dem Spielfeld, was kurz vor Ende der Partie dann sogar zum vorzeitigen Abbruch der Partie führte, für den FSV aber den ersehnten Sieg bedeutete.
Im Finale trifft der FSV Leezen nun auf den SV Dabel, der sich durch einen 11m gegen Tessin-Zahrensdorf mit 1:0 durchsetzen konnte.
Doch damit noch nicht genug von mir… Wie ihr wisst, sind wir mit Bus nach Vellahn gereist. Die Ruhe vor dem Spiel wandelte sich in große Stimmung nach dem Spiel um. Mit lauten Gesängen trat man die Heimreise an, um mit krächzender Stimme noch das ein oder andere Bier und Wurst und Fleisch vom Grill zu genießen.
Die Rückfahrt in „Videos“:
Desweiteren gibt es zu dem Spiel gestern folgende Kommentare:
„Na das war ja echt ein Pokalspiel mir allem was so dazu gehört! Tore, Karten, Knallkörper und Bengalische Feuer, ein Flitzer und Spielunter- bzw. vorzeitiger Spielabbruch! … Ach ja – und einen verdienten Sieger mit den Gästen aus Leezen! Ohne Unterbrechnung wäre vielleich noch was gegangen“
„Jap jap jap…war schon schön… Gratulation nochmal an die SpVg,dass sie es überhaupt so weit geschafft haben und sich gestern von ihrer besten Seite gezeigt haben…Schade, dass die Unterbrechung die Jungs aus dem Konzept gebracht hat, nachdem sie wegen dem Ausgleichstreffer nahezu beflügelt gespielt haben… Danke nochmal an die tollen „Fans“, die sich da nicht am Riemen reißen konnten… Anfangs war super Stimmung… Schade dass das so ausartet… Aber zurück zum Spiel: Schönes Spiel, leider ne Niederlage, aber von meiner Seite aus großen Respekt an die Männer.“
„Das war der Hammer gestern. Was will man auch erwarten, wenn man den Scheiß am Herrentag macht. Da gehört das dazu…“
„Lob an Vellahn, ihr habt unermüdlich gekämpft und mit dem 1:1 Ausgleichstor die vielleicht größte Jubeltraube, die es in Vellahn so wohl in den nächsten 100 Jahren nicht mehr geben wird, ausgelöst *g* – Schade das es letztendlich doch nicht für euch gereicht hat. Ich hör immer „ohne Unterbrechung wäre noch was gegangen“…flüchtet euch nicht in diese Ausrede. Beim 1:2 wurde einfach scheisse Verteidigt und fertig. Und jetzt mal ehrlich, die Aktionen an der Seitenlinie haben euch doch mehr gepuscht als geschwächt? Knaller hätten jetzt nicht unbedingt aufs Spielfeld fliegen müssen das stimmt schon aber ansonsten war es doch für euch Spieler auch geil, wenn z.b. gefühlt 100 Leute scheiss FSV brüllen? Und ich sag mal so, der Verband hat selber schuld!“
„Geile stimmung, geiles Spiel.“
„Lob auch an euch (FSV Leezen). War ein sehr faires Spiel.“
Für den FSV Leezen haben gespielt:
Michael Zipser, Alexander Schulz, Rainer Karsten, Sandy Lehwald, Tim Kummerow, Tobias Hiller, Björn Ehlert, Toni Karsten (Felix Hiller), Maik Karsten, Jan Pautlitz, Michael Homuth (Martin Priebe)
Die Tore erzielten:
0:1 – Ehlert, 1:2 – Pautlitz, 1:3 – M. Karsten