Doppelpack: Die letzen beiden Spiele
|BW Dobbertin – FSV Leezen
Man muss wirklich mal mit Hilfe eines Navis von Schwerin nach Dobbertin fahren. Wählt man die kürzeste Strecke, wird man kurz vor Goldberg links über ein paar Ortschaften geschickt. Die Ortschaften sind nicht interessant, sondern die Straßen dazwischen. Umgeben von Maisfeldern führt dort eine gefühlt einspurige Straße entlang. Gegenverkehr darf man dort nicht bekommen will man pünktlich zum Spiel erscheinen. Kam zum Glück auch nicht. Das nur am Rande.
Gegen Dobbertin fehlte der komplette Sturm von der Vorwoche. Einer (wie schon in den Kommentaren zu lesen) hatte sich den Zeh gebrochen. Der andere fehlte wegen Grippe. Mal wieder keine guten Vorzeichen für das Spiel. Und so wurde es dann auch. Ein typisches Sonntagsspiel kann man sagen. Irgendwie schlafmützig wirkte alles. Der Ort, das Spiel und auch der Schiri. Und so passierte anfangs auch nicht viel. Beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld. Es schien so als könne nur eine Standardsituation echte Gefahr bringen. In der 19. Minute gab es so eine. Indirekter Freistoß für uns von halbrechts, etwa 20 Meter vor dem Tor. Toni Karsten mit seinem linken Fuß ein Spezialist dafür. Passend zum Spiel trifft er den Ball auch nicht ganz richtig und der geht somit eher schwach aufs Tor von Dobbertin. Aber wie das halt so ist – bei einfachen Sachen lässt gerne mal die Konzentration nach. Der Torhüter hatte wohl so viel Zeit, dass er noch vorher überlegte ob er den Hühnerstall geschlossen hat, was es wohl zum Abendbrot geben wird oder wohin er gleich den Abschlag schlägt. Jedenfalls hatte all das wohl höhere Priorität als die Hände Richtung Ball zu bewegen oder wenigstens die Beine zu schließen. Beides schaffte er nicht mehr rechtzeitig. Nulleins. Glücklich.
Danach wurde das Spiel ein wenig besser und beide Mannschaften kamen zu kleinen Chancen. Es sprang aber vorerst nichts dabei raus. Es war jetzt die Zeit in der der Schiri jetzt auf sich aufmerksam machen wollte. Immer wieder ließ er einen Freistoß einen Meter zurücklegen oder der Einwerfer musste die gleiche Strecke zurück. Und und und. Dieses Verschleppen des Spiels nervte beide Mannschaften. Zumal es auch immer so schien als wenn die Entscheidung wer nun Einwurf oder Ecke hat in seinem Kopf per Münzwurf entschieden wurde. Vielleicht sieht er auch nicht mehr so gut. Jedenfalls machte der Typ uns irre. In der zweiten Halbzeit setzte er sich noch die Krone auf: Freistoß für uns. Ball liegt schon zur Ausführung am Tatort bereit. Die Mauer von Dobbertin positioniert sich (natürlich zu dicht dran – macht ja jeder so). Als die Mauer steht, nimmt der Schiri sich den Ball, geht zur Mauer und misst von der Mauer aus (!!!) den Abstand um den Punkt der Ausführung zu setzen. Zählen ist leider auch nicht seine Stärke und so liegt der Ball bestimmt 12 Meter hinter der Mauer. Ich glaube der wollte nur im Mittelpunkt stehen für kurze Zeit und die Geschichte hier lesen. Keine Ahnung wie solche Leute eine Lizenz bekommen. Jedenfalls haben wir ihm nach dem Spiel klar gemacht, dass er sich doch bitte in Cambs nicht blicken lassen solle. Ob der sich daran hält?
Ich würde ja gerne über Torchancen schreiben, aber es passierte wirklich nicht viel. Dieses Spiel hatte aber wirklich keinen Sieger verdient und wenigstens in dem Punkt war es an diesem Tag gerecht. In der 75. Minute nämlich kam Dobbertin mit einer Kombination bis in unseren Strafraum durch und verwandelte eiskalt. Einseins. Verdient.
Jetzt kam wenigstens nochmal Tempo ist das Spiel und es wurde ein offener Schlagabtausch. Ich habe es ja schon vorweg genommen – es blieb bei diesem Unentschieden. Da brauche ich jetzt auch nicht mehr zu schreiben, dass wir in der letzten Minute durch Maik Karsten die dickste Chance zum Sieg hatten.
Gespielt haben:
Martin Priebe, Rainer Karsten, Denny Leppin, Jens Tiedtke, Tim Kummerow, Felix Hiller, Toni Karsten, Toni Grüttner (Björn Ehlert), Manuel A., Maik Karsten, Michael Homuth (Marko Karsten)
Tor für den FSV: Toni Karsten
FSV Leezen – GW Severin
Immer wieder durfte ich Berichte damit beginnen, dass irgendwelche Leute bei uns fehlten. Noch nie das wir zu wenig Leute waren. Bis jetzt. Gegen Severin trafen sich nur 10 Leute um auch in diesem Heimspiel ungeschlagen zu bleiben. Allerdings wussten wir, dass wir ab der zweiten Hälfte dann noch 3 Leute mehr sind als zu Beginn. Und so saßen wir mit unseren 10 Männern nichts ahnend vor dem Spiel in der Kabine. Es klopft an der Tür – diese ging langsam auf und eine Stimme sagte: „So schnell sieht man sich wieder“ – in einem süffisanten Unterton. Es war wirklich der Schiri aus Dobbertin. Na das konnte was werden, dieser Schiri und nur 10 Mann…
Also mussten wir von Anfang an konzentriert und kontrolliert spielen. Natürlich auch solange wie möglich die Null hinten halten. Das klappte auch ganz gut. 3 Minuten lang. In der vierten Minute hat wohl jeder gesehen, dass hektische Bewegungen (so genanntes Stürzen) im eigenen Strafraum nicht gut sind. Gleich zwei Spieler griffen den Stürmer so an und dieser konnte sich aussuchen über welches Bein er fällt. Keine Ahnung über welches er jetzt gefallen ist – er fiel jedenfalls über eins. Klarer Elfmeter. Sicher verwandelt. Nulleins.
Danach entwickelte sich das Spiel aber recht gut für uns. Trotz Unterzahl hatten wir danach die besseren Chancen und mussten eigentlich schon vor der Pause ausgleichen. Sogar mehr Ballbesitz hatten wir. Das merkte Severin auch und spielte frühzeitig auf Zeit. Aber davon war noch viel übrig. Mit dem knappen Rückstand ging es auch in die Pause. Die Verstärkung war inzwischen auch eingetroffen.
Man muss kein großer Prophet um zu ahnen was jetzt passiert. Die zweite Halbzeit war wirklich Einbahnstraßenfußball. Aber so ein Tor muss man ja erstmal schießen. Umso schöner, dass es gleich in der 50. Minute klappte. Freistoß von der rechten Seite, Marko (Bodo) Karsten läuft entgegen und kann das Ding per Kopf versenken. Einseins unter „Bodo! Bodo!“-Sprechchören. Das Spiel lag jetzt völlig in unserer Hand. Es war nur eine Frage der Zeit wann das nächste Tor fallen sollte. Mit diesem Gefühl vergeht die Zeit aber dann doch schneller als gedacht. Erst Tage nach dem Spiel habe ich erfahren, dass das Tor von Toni Karsten erst in der 75. Minute gefallen ist. Man hat echt kein Zeitgefühl auf dem Platz. Wir wussten aber auch nach diesem Tor, dass man immer mal mit Pech noch eins fangen kann. Also spielten wir selbstverständlich weiter nach vorne um wirklich alles klar zu machen.
Nach einer schönen Aktion von René Berg im Strafraum von Severin, die nur durch den Torhüter verhindert werden konnte, steht Björn Ehlert in der 86. Minute einschussbereit. Der hat auch die Ruhe und Übersicht und lässt überhaupt nichts anbrennen. Dreieins. Entscheidung. Endstand.
Und der Schiri? Ich glaube es reicht seine Szenen in einem Spielbericht zu erwähnen. Ihr könnt sicher sein, dass es auch in diesem Spiel die eine oder andere Szene zum Kopfschütteln gab…
Gespielt haben:
Felix Hiller, Rainer Karsten, Denny Leppin, Tobias Hiller, Tim Kummerow, Toni Karsten, Björn Ehlert, Martin Priebe (Michael Homuth), Manuel A., Maik Karsten (Marko Karsten), René Berg (ab 45. Minute)
Tore für den FSV: Marko Karsten, Toni Karsten, Björn Ehlert